Es sind ökonomische Algorithmen im Hintergrund, die sich am oft sprunghaften Verhalten der Konsumenten orientieren und die Preise der jeweiligen Situation anpassen.
Solche Angebote wirken auf den ersten Blick wie ein Lotteriespiel – doch dahinter stecken Computerprogramme, die für ein begrenztes Angebot nach dem angemessenen Preis suchen. […] Was in dieser Sekunde über das Verbraucherverhalten gelernt wurde, kann schon in der nächsten Sekunde für die optimale Preisbildung herangezogen werden,
erläutert Prof. Moldovanu, Ökonom an der Universität Bonn. Gemeinsam mit Prof. Alex Gershkov von der Universität Jerusalem hat er ein Buch über Pricing-Strategien auf dynamischen Märkten verfasst und darin mit mathematischen Modellen die Hintergründe zur Preisbildung von knappen, kurzlebigen Gütern bei stark fluktuierender Nachfrage untersucht.
Verderbliche Güter
Die dafür nötigen lernenden Algorithmen sind vor allem für Güter mit „Ablaufdatum“ relevant, und dazu gehören nicht nur Lebensmittel, sondern auch Flugtickets, Konzertkarten, Hotelzimmer, Mietwagen oder saisonale Modeartikel. Der Artikel auf Informationsdienst Wissenschaft dazu:
Manche Software zählt etwa, wie viele Internetnutzer bestimmte Angebote anklicken. Bei anderen Anbietern kann man zum Beispiel eingeben, wie viel man für den Flug zu zahlen bereit ist. Liegt das Angebot des Interessenten unter dem vom Computerprogramm zum jeweiligen Zeitpunkt errechneten Preis, bekommt der Käufer nicht den Zuschlag. Sinkt der Preis einige Zeit später, wird dem Bieter automatisch eine Nachricht mit dem neuen Ticketpreis zugestellt. Er kann dann entscheiden, ob er jetzt bucht.
Viele Unternehmen nutzen bereits zur Preisgestaltung bereits Daten zum Kundenverhalten. Doch Gershkov und Moldovanu gehen weit darüber hinaus und stellen in ihrem Buch ein an dynamische Verhältnisse angepasstes theoretisches Modell für die optimale Preisfindung und Zuteilung der Güter vor, das auch die optimale Gestaltung von Anreizen berücksichtigt.
Quellen: