Projekt zur Frühförderung in Zürich: Staatliche Begleitung von Risikofamilien

Das erfolgreiche Zeppelin-Frühförder-Programm soll im Kanton Zürich fixer Bestandteil der Kinder- und Jugendhilfe werden. Durch die Begleitung von rund 800 Risikofamilien könnten Kleinkinder auf Kindergarten und Schule vorbereitet werden. Prof. Ernst Fehr soll den volkswirtschaftlichen Nutzen des Projekts untersuchen.

Projekt zur Frühförderung in Zürich: Staatliche Begleitung von Risikofamilien

Die 2015 auslaufende Zeppelin-Studie der Hochschule für Heilpädagogik Zürich unter der Leitung von Prof. Andrea Lanfranchi soll im Kanton Zürich im Anschluss fix in die Jugend- und Kinderhilfe integriert werden. Das Programm definiert sich laut Homepage so:

ZEPPELIN (Zürcher Equity Präventionsprojekt Elternbeteiligung und Integration) ist ein neues Projekt für Eltern in Zürcher Gemeinden, das von der Hochschule für Heilpädagogik Zürich (HfH) in Kooperation mit dem Amt für Jugend und Berufsberatung (AJB) resp. mit den lokalen Kleinkindberatungsstellen (KKB) durchgeführt wird.

Mit dem Frühförderprogramm „PAT – Mit Eltern lernen“ sollen Familien unterstützt werden, in denen die Faktoren Geld, soziale Zuwendung und/oder Zeit zu kurz kommen. Damit können Kleinkinder, die der „Unfall der Geburt“ (James Heckman) besonders hart trifft, gefördert und mögliche Defizite vor Eintritt in den Kindergarten oder die Schule ausgeglichen werden.

Der Kanton Zürich überlegt laut NZZ den Einsatz von Familienhelfern für rund 800 Risikofamilien. Die Kosten von fünf bis sechs Millionen Franken pro Jahr müssen noch von Regierungs- und Kantonsrat beschlossen und bewilligt werden.

Lanfranchi:

Internationale Studien zeigen, dass für jeden investierten Franken Kostenersparnisse von drei bis sieben Franken resultieren – was einleuchtet, wenn man nur schon an die hohen Kosten der sonderpädagogischen Massnahmen im Kanton Zürich denkt.

In Frauenfeld ist übrigens bereits ein Zeppelin-Projekt angelaufen, das jährlich zehn Familien betreut. Andrea Lanfranchi will beweisen, dass die jungen Zeppelin-Teilnehmer in 14 Jahren zumindest einen Pflichtschulabschluss vorweisen können. Im Anschluss soll Prof. Ernst Fehr (Vgl. dazu auch Fehrs Artikel zur sozialen und wirtschaftlichen Bedeutung frühkindlicher Bildung) den volkswirtschaftlichen Nutzen des Projekts untersuchen.