3-Klang: Nicht die Strategie, sondern Experimentierfähigkeit im Management macht den Erfolg

#Experimentability eats strategy for breakfast: Der Wert von Strategie für unternehmerischen Erfolg hält keiner empirischen Überprüfung stand. John Van Reenen zeigt mit seiner Arbeit, das es vor allem die Management-Praxis ist, die den Unterschied macht.

3-Klang: Nicht die Strategie, sondern Experimentierfähigkeit im Management macht den Erfolg


Gutes Management ist der beste Prediktor für den Erfolg eines Unternehmens

In Zeiten intelligenter selbstlernender Technologien und immer kürzerer Innovationszyklen lautet eine berechtigte Frage: Welchen Impact hat das Management eigentlich noch auf den Erfolg von Unternehmen? John Van Reenens Antwort ist deutlich: «Management matters greatly.» Er begründet dies etwa mit den systematisch ausgewerteten Daten von rund 35’000 US-amerikanischen Unternehmen.

Die Unternehmen wiesen viele Unterschiede auf und nutzten alle einen Mix von Massnahmen, um ihre Leistungen signifikant zu verbessern – von Investitionen in neue Software bis hin zur Entwicklung neuer, innovativer Produkte. Doch im Vergleich zu allen anderen Faktoren erwies sich eine Massnahme als signifikantester (und auch kostengünstigster) Treiber für unternehmerischen Erfolg: die Investition in evidenzbasiertes Management.

Nicholas Bloom, Raffaella Sadun, and John Van Reenen: The Radical Beauty of Three Simple Management Practices

 


★★
Gutes Management bringt gute Mitarbeiter

Für eine Kultur der stetigen Innovation braucht es engagierte und kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Geringe berufliche Fertigkeiten und Defizite bei den Grundkompetenzen behindern erheblich alle Verbesserungen, die von der Unternehmensführung angestossen werden.

Jüngste Untersuchungen von John Van Reenen in Deutschland deuten darauf hin, dass ein Grossteil der unternehmensübergreifenden Variation der gemessenen Produktivität auf Unterschiede bei der Nutzung evidenzbasierter Managementpraktiken zurückzuführen ist – dazu zählen Benchmarking, Monitoring von Zielen und das kluge Design von Anreizen.

Betrachtet man die Zu- und Abgänge von Mitarbeitern, so zeigt sich, dass besser geführte Unternehmen systematisch Mitarbeiter mit höherem durchschnittlichen Humankapital einstellen und auch halten. Die Personalauswahl in Kombination mit dem Design von Incentives macht insgesamt rund 30 Prozent der gemessenen Auswirkungen von Managementpraktiken auf die Produktivität aus.

Stefan Bender, Nicholas Bloom, David Card, John Van Reenen, Stefanie Wolter: Management Practices, Workforce Selection, and Productivity


★★★
Familie ist gut – Management ist besser

Und wie ist es bei Familienunternehmen, die gerne zu Felsen in der Brandung der Globalisierung und Digitalisierung verklärt werden? Hier empfiehlt John Van Reenen einen klaren Blick auf die Fakten: Ob sich eine Firma in Familienbesitz befindet, sei mehr oder weniger unerheblich für die Qualität des Managements und die Profitabilität des Unternehmens.

Wenn die Eigentümerfamilie selbst auch das Management des Unternehmens übernimmt, zeigt sich sogar ein eindeutiger negativer Effekt. Besonders ausgeprägt ist dieser in Unternehmen, die bei der Nachfolge-Regelung ganz bewusst den erstgeborenen Sohn installiert haben. «Diese Unternehmen», so John Van Reenen und Nick Bloom, «werden signifikant schlechter geführt

Nick Bloom, John Van Reenen: Measuring and Explaining Management Practices across firms and nations

 

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