Mehr Zeit macht glücklicher – auch wenn man sich diese erkaufen muss

Laut einer Studie macht mehr Zeit glücklich, und Zeit kann man kaufen. Allerdings stehen uns noch kulturelle Normen bei der Umsetzung im Wege.

Mehr Zeit macht glücklicher – auch wenn man sich diese erkaufen muss

Menschen – besonders Frauen – geraten heutzutage immer stärker unter Zeitdruck. Wie einen Full-Time-Job, die Kinderbetreuung, eine Beziehung und vielleicht auch noch die Pflege der Eltern unter einen Hut bringen? Irgendwie geht alles, aber garantiert auf Kosten von Gesundheit und guter Laune.

Dabei kann man sich Erleichterung kaufen, zum Beispiel in Gestalt einer Putzhilfe oder Take-Away als Abendessen. Eine Studie an der University of British Columbia bestätigt, dass diese Investitionen gut angelegtes Geld sind.

Mehr als 6’000 Frauen und Männer aus Dänemark, Kanada, den Niederlanden und USA wurden über ihr Ausgabeverhalten befragt. Unabhängig von der Höhe ihres Einkommens berichteten die Befragten, dass sie glücklicher durchs Leben gehen, seid sie gewisse Aufgaben outsourcen. Die leitende Studienautorin Dr. Ashley Whillian berichtet:

What we do with our money matters just as much for happiness as what we earn. All of us make small trade-offs every day of our lives and these trade-offs affect happiness. Some of our results are intuitive. For example, people should derive some satisfaction from outsourcing things like scrubbing the toilet or cleaning bathrooms. Yet just under half the millionaires we surveyed spent money to outsource disliked tasks.

Es auch mal gut sein lassen? Für viele schwierig.

Warum viele Menschen, die es sich locker leisten könnten, auf das Outsourcen verzichten? Schuldgefühle könnten eine Rolle spielen – ein schlechtes Gewissen, Menschen für Aufgaben zu bezahlen, die man selber nicht machen möchte. Oder auch die Tatsache, dass in modernen Dienstleistungsgesellschaften das ständige Busy-Sein schon zum Statussymbol geworden ist.

Eine Folgestudie derselben Autoren untersuchte den Trade-Off zwischen materiellen und inmateriellen Anschaffungen: 60 kanadische Probanden durften sich entscheiden, ob sie $ 40 für etwas Handfestes ausgeben oder sich dafür Zeit kaufen. Auch hier zeigten sich jene Menschen mit zusätzlicher Zeit danach glücklicher als ihre Kollegen. Aber: Nur sehr wenige (2%) hatten sich für die Zeit-Option entschieden. Die Autoren führen dies auf festgefahrene kulturelle und geschlechtsspezifische Normen zurück:

Within many cultures, women may feel obligated to complete household tasks themselves, working a ‘second-shift’ at home, even when they can afford to pay someone to help. In recent decades, women have made gains, such as improved access to education, but their life satisfaction has declined; increasing uptake of timesaving services may provide a pathway toward reducing the harmful effects of women’s second-shift.

Quellen: