Bessere Entscheidungen: Verhaltensökonomische Massnahmen in regulierten Märkten

In vielen regulierten Märkten kann mit verhaltensökonomischen Massnahmen zum Wohle der Konsumenten interveniert werden. Das britische “Behavioural Insights Team” berichtet zur aktuellen Lage und schlägt Massnahmen vor.

Bessere Entscheidungen: Verhaltensökonomische Massnahmen in regulierten Märkten

Das britische “Behavioural Insights Team” hat einen Report veröffentlicht, der sich mit verhaltensökonomischen Massnahmen auf regulierten Märkten beschäftigt. Handeln ist auf alle Fälle angebracht: Momentan wird in Grossbritannien für Handy-Verträge um 355 Millionen Pfund zu viel gezahlt, und am Energiesektor könnten sich Haushalte rund 300 Millionen Pfund sparen, würden sie sich für einen Anbieterwechsel entscheiden.

Behördliche Interventionen können helfen, wenn Konsumenten den Marktmechanismen untätig gegenüberstehen. Denn an ihrem teils unvorteilhaften Verhalten sind auch Biases schuld:

Exacerbating these behavioural biases is the reality that people lead busy lives, and the extent to which they are willing and able to devote time and energy to making decisions in consumer markets is limited. Additionally, suppliers are incentivised to play on consumers’ behavioural biases in order to discourage consumers from switching suppliers or encourage them to buy unnecessary additional products […].

Der Report “Applying behavioural insights to regulated markets” ist in mehrere Teile gegliedert. Ausführlich analysiert wird, warum Konsumenten in regulierten Märkten – also Telekommunikation, Energie, Sparen und Pensionen – vom rationalen Verhalten des Homo Oeconomicus abweichen. Verantwortlich dafür sind im Prinzip acht kognitive Einflüsse: der Status Quo Bias, Anchoring Effects, Choice Overload, Framing Effects, Present Bias, Temporal Effects, Overconfidence sowie das Scarcity Mindset.

Einige Beispiele stellen Interventionen vor, die aktuell im Einsatz sind, um hier zum Wohle der Verbraucher regelnd einzugreifen.

Eingriff in vier Schritten

Ausserdem wird eine Vision in vier Schritten entwickelt:

  • Zuerst müssen die Kriterien für einen Markt definiert werden, der aus Konsumentensicht gut funktioniert.
  • Zweitens gehören Daten gesammelt und publiziert, um festzustellen, wie sich der Markt auf einer positiven Skala macht, beziehungsweise auch, um Versagen durch Verhaltensfehler feststellen zu können.
  • Danach wird ein Instrumentarium entwickelt, um diesem Marktversagen beizukommen:

These include more innovative approaches to consumer education like designing and promoting simple heuristics, setting smart defaults, creating timely and smart disclosures, aligning supplier and consumer penalties, and supporting and enabling the work of choice engines and complaint aggregators.

  • Schlussendlich wird getestet, ob die Eingriffe ihre gewünschte positive Wirkung für Verbraucher zeigen.

Quellen: Elisabeth Costa, Katy King, Ravi Dutta and Felicity Algate, Applying behavioural insights to regulated markets, The Behavioural Insights Team for Citizens Advice, 26 May 2016