Bitte ohne Bias: In sieben Schritten zu guten Entscheidungen

Viel Zeit und Ressourcen können eingespart werden, wenn einer Entscheidung das gewissenhafte Abarbeiten einer Liste vorausgeht. Das Geheimnis: Alles niederschreiben.

Bitte ohne Bias: In sieben Schritten zu guten Entscheidungen

Manager müssen unendlich viele Entscheidungen treffen, von denen oft das Schicksal eines Unternehmens abhängt. Umso wichtiger, dass diese wohldurchdacht sind und nicht aus dem Affekt heraus passieren.

Eine Pro- und Contra-Liste ist dafür ein hilfreiches Instrument. Noch besser entscheidet man, wenn durch verhaltensökonomische Interventionen soviel Biases wie möglich während der Entscheidungsfindung eliminiert werden. Ein IT-Unternehmer erzählt in der Online-Ausgabe der Harvard Business Review, wie im Rahmen der Produktentwicklung einer Cloud-Lösung hunderte Experimente mit zigtausenden Entscheidungsträgern durchgeführt wurden.

Es stellte sich heraus, dass mithilfe einer speziellen Checkliste besonders effektiv gearbeitet werden konnte. Allerdings:

It’s important to note that understanding the items in the list is not enough; this checklist must be used to be effective, since our biases don’t go away just because we know they are there.

10 Stunden sparen, 10 Tage schneller entscheiden

Wer die folgenden sieben Schritte in diesem Sinne beherzigt, beugt damit erfolgreich kognitiven Verzerrungen vor:

  • Fünf schon bestehende Unternehmensziele oder -prioritäten, die von der Entscheidung betroffen sind, werden niedergeschrieben. Damit wird der gängige Fehler vermieden, erst nach dem Treffen einer Entscheidung die Gründe dafür zu suchen.
  • Mindestens drei, aber besser mehrere realistische Alternativen werden ebenfalls zu Papier gebracht. Durch diese Massnahme kann man sich versichern, wirklich die beste Entscheidung zu wählen.
  • Gibt es eine wichtige fehlende Information? Auch das gehört notiert, da fehlendes Wissen gerne vom vorhandenen Know-how überstrahlt wird.
  • Welche Auswirkung wird die Entscheidung in einem Jahr haben? Ebenfalls aufschreiben.
  • In den Entscheidungsprozess sollten zumindest zwei, aber maximal sechs Stakeholder eingebunden werden, um mehr, aber nicht zu viele Perspektiven zu erhalten.
  • Aufschreiben, was und warum entschieden wurde und wie weit das Team dahintersteht. Damit wird das Commitment gestärkt und die Basis für die spätere Messung der Resultate gelegt.
  • Vereinbarung eines Follow-up in ein oder zwei Monaten, um zu kontrollieren, ob Korrekturen notwendig sind.

Nach Forschungen des IT-Unternehmens zahlt sich das strikte Abarbeiten dieser Schritte aus:

Our research has found that managers who regularly follow the seven steps above save an average of 10 hours of discussion, decide 10 days faster, and improve the outcomes of their decisions by 20%.

Quelle: Erik Larson, A Checklist for Making Faster, Better Decisions, hbr.org, March 07, 2016