Produktivität und leistungsorientierte Entlohnung: Die richtige Mischung der Anreize ist essenziell

Laut einer Studie ergeben weder hohe Grundlöhne noch leistungsbezogene Entlohnung allein Sinn – die Kombination der Massnahmen lässt die Produktivität allerdings deutlich steigen.

Macht die Bezahlung nach Leistung tatsächlich produktiver? Eine Studie der Universität Trier geht dieser Frage auf den Grund und nützt dafür bereits erhobene Daten von Herstellungsbetrieben in Niedersachsen.

Dabei konnte weder ein Beweis dafür erbracht werden, dass leistungsabhängige Bezahlung oder Hochlohn-Politik allein eine signifikante Auswirkung auf die Arbeitsleistung fanden. Allerdings: Sobald beide Strategien miteinander kombiniert wurden, stieg die Produktivität signifikant.

Faire Kompensation für weniger intrinsische Motivation

Auslöser dafür dürfte sein, dass die Arbeitnehmer diese Entlohnung als besonders fair wahrnehmen und der Verlust intrinsischer Motivation damit ideal kompensiert wird.

Zusätzlich bemerkt Autor Uwe Jirjahn:

Importantly, our study shows that the same pattern of results holds for different types of performance pay, namely individual-based performance pay, group-based performance pay and profit sharing.

Die Studie belegt ausserdem, dass grosszügige Löhne alleine gar nichts nützen, solange sie nicht mit spezifischen Performance-Zielen gekoppelt werden:

Just paying high wages without setting clear performance standards and tying workers’ pay to their performance does not appear to provide appropriate incentives.

Für zukünftige Untersuchungen bleibt die Frage offen, wie die tendenziell steigenden Lohnkosten im Falle einer Kombination dieser beiden Entlohnungsansätze für den Arbeitgeber am besten zu bewältigen sind.

Quelle: Uwe Jirjahn, Performance Pay and Productivity: The Moderating Role of a High-Wage Policy, Universität Trier, Research Papers in Economics No. 4/15