Wer spart am meisten Strom? Wettbewerb mit anderen beeinflusst das individuelle Energieverbrauchsverhalten am stärksten

Monetäre Anreize helfen beim Senken des Stromverbrauchs wenig. Am besten wirkt ein Mix aus nicht-monetären Anreizen und dem Wettbewerb mit dem Verhalten anderer.

Wer spart am meisten Strom? Wettbewerb mit anderen beeinflusst das individuelle Energieverbrauchsverhalten am stärksten

Wie kann am besten Strom gespart werden? Sollen den Verbrauchern monetäre Anreize geboten wrden, sollen Energiesparprodukte auf den Markt gebracht oder das Verhalten anderer zum Vergleich gezeigt werden? Oder appelliert man an den Schutz der Umwelt?

Um das Verhalten rund um den Stromverbrauch zu studieren, testete ein deutsches Forscherteam die unterschiedlichsten Varianten, um Menschen zu einem sparsameren Energieverbrauchsverhalten anzuregen. Zu Beginn wurden in Kooperation mit einem Energie-Unternehmen Abrechnungen mit unterschiedlichen Behavioral Change-Interventionen ausgestattet, etwa leicht verständliche Energiespar-Tipps, getestet an 457 Probanden. An einer weiteren Gruppe von Testpersonen wurde die Wirkung monetärer Anreize untersucht.

Grosser Eifer, kleines Ergebnis

Das paradoxe Ergebnis: Die Aussicht, vom Energielieferanten bei stromsparenden Verhalten belohnt zu werden, liess den Eifer hinsichtlich geringeren Stromverbrauchs zwar wachsen. Allerdings haperte es an der Umsetzung.

Die besten Ergebnisse erzeugte das Fördern selbstgesetzter Ziele ganz ohne monetäre Anreize sowie der Vergleich mit dem Verhalten anderer – also eine Art Wettbewerbssituation, allerdings ohne Münzen im Pokal.

Die Autoren plädieren allerdings auf einen Mix aus verhaltensökonomischen Instrumenten, denn die Umsetzung ist nicht ganz so einfach:

However, initiating competition through an energy bill may be relatively complex and expensive. Applying a goal setting intervention as it was also used in our empirical approach seems to be more promising in terms of the simplicity and costs of implementation, although the results might not be as good as with the competition.

Quelle: Christoph Bühren and Maria Daskalakis, Do not incentivize eco-friendly behavior – Go for a competition to go green!, Universität Marburg, Nr. 34-2015