Studie: Wie Fairtrade-Labels bei Schokolade wirken

Ethik ist vielen Verbrauchern ein Anliegen, aber der Markt für Fairtrade-Produkte hat noch grosses Potenzial. Dabei hilft es, die Wirkung von Labels besser zu erforschen.

Studie: Wie Fairtrade-Labels bei Schokolade wirken

Menschen lieben Schokolade. Und immer mehr Menschen legen beim Einkauf grossen Wert auf fair hergestellte und fair gehandelte gehandelte Produkte. Doch gerade bei Schokolade nimmt das Fairtrade-Segment einen vergleichsweise geringen Marktanteil ein.

Woran dieser Unterschied zwischen Einstellungen und tatsächlichem Verhalten liegen könnte, wurde nun in einer neuen experimentellen Studie untersucht. Konkret wurde getestet, wie das Fairtrade-Labelling beschaffen sein sollte, um die Willingness to Pay (WTP) effektiv zu steigern.

Ethik zahlt sich aus

Die Ergebnisse: Ein höherer Preis von €0.84 pro 100g Schokolade mit Fairtrade Label wird durchaus akzeptiert, da der grössere Aufwand bei ihrer Herstellung geschätzt und gewünscht ist:

They are particularly willing to pay a premium for chocolate made from cocoa that is produced under good labor conditions and when these conditions are frequently controlled. Herein lays an opportunity for FT organizations to focus and report on these specific issues more frequently.

Obwohl Konsumenten eine hohe Tendenz hinsichtlich fairer Produkte haben, kommunizieren manche Marken ihre positiven ethischen Merkmale allerdings zu wenig, um am Point of Sale zu überzeugen. Die Studienautoren resümieren:

Our results do not imply that FT labels do not have any impact in food markets today. They only show that at present they do not convey the FT characteristics of the product and as such they do not manage to capture the consumers’ preferences for fair-trade products at the demand side of the market.

Quelle:

Pieter VLAEMINCK, Liesbet VRANKEN, Do labels capture consumers’ actual willingness to pay for Fair Trade characteristics?, Division of Bioeconomics, Department of Earth and Environmental Sciences, University of Leuven, Working Paper 2015/5