Podcast: Wie die Weltbank mit Behavioral Economics eine Milliarde Menschen aus der Armut holen will

Der Präsident der multilateralen Organisation für Entwicklungshilfe hat ambitionierte Ziele, bei denen die Verhaltensökonomie eine tragende Rolle spielt.

Jim Yong Kim war Quarterback an seiner High School, singt gar nicht so übel und studierte Physik sowie Anthropologie. Eines Tages erhielt er einen Anruf, ob er Weltbank-Präsident werden wolle. Natürlich tat er das, erzählte Kim in einem Freakonomics-Podcast, er wollte von Anfang an politisch etwas bewegen – auch wenn sich sein Vater während der Studienjahre nicht so sicher gezeigt hatte, ob ein koreanisches Einwanderkind mit diesen Plänen in den USA Erfolg haben würde.

Kim ging einen Schritt weiter: Seit 2012 erstreckt sich sein Einflussbereich auf die ganze Welt, genauer gesagt, auf die ärmsten Gegenden der Erde. Er entstaubte die Mechanik der Weltbank und setzt der multilateralen Organisation ambitionierte Ziele. Eines davon ist, dass bis 2030 eine Milliarde Menschen aus der bittersten Armut gerettet werden sollen. Dabei helfen werden Behavioral Economics, wie auch der Titel des World Development Report 2015 verrät: „Mind, Society and Behavior“.

Fasziniert von Behavioral Economics

Wie kam es dazu, dass die Verhaltensökonomie nun von der Weltbank in der Entwicklungshilfe angewendet wird? Präsident Kim sass eines Tages mit Kaushik Basu, dem Chefökonomen der Weltbank, beisammen:

And we started talking about some of the work that I had become fascinated with when I was at Dartmouth [college], about things like willpower and grit and how they had an impact on success in life and development. And so, you know, he suggested one day that we just take this on. … It was a recognition that we really needed a rethink of where we were going with development strategy. And we also wanted to bring into the discourse of the World Bank Group these thinkers who’ve been so influential in academia but had been much less influential inside the World Bank.

Für konkrete Anwendungsbeispiele der BE in Entwicklungsländern oder dazu, welche Rolle die Dissertation von Barack Obamas Mutter bei Jim Yong Kims Einstellungsgespräch gespielt hatte, sei das Anhören des Podcasts wärmstens empfohlen:

Quelle:

Greg Rosalsky, Hacking the World Bank: A New Freakonomics Radio Podcast, freakonomics.com, 19.2.2015