Tabakverkauf am Point of Sale: Aus den Augen, aus dem Sinn?

Eine Studie aus Kanada zeigt, wie sich der Verbot von Zigarettenverkauf an der Supermarktkassa auf das Rauchverhalten auswirken kann: kurzfristig kaum.

Tabakverkauf am Point of Sale: Aus den Augen, aus dem Sinn?
Foto: Ralf Roletschek / roletschek.de, Lizenz: Free Art License 1.3

Im März 2013 regte der damalige New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg ein neues Gesetz an, das Zigarettenpackungen im Kassabereich aus der Sicht der Kunden verbannt. Damit sollte gegen die „Normalisierung“ der suchtgefährenden und gesundheitsschädlichenTabakwaren vorgegangen werden. Nicht nur Erwachsene will man so vom Griff zur Zigarette abhalten, sondern auch Kinder und Jugendliche besser schützen.

Die Idee hinter diesem Verbot, Zigaretten am Point of Sale zu präsentieren, geht wie andere Massnahmen davon aus, dass Menschen weniger rauchen oder gar nicht erst damit anfangen, wenn sie weniger Reizen ausgesetzt sind es doch zu tun – wie etwa auch bei einem Verbot von Tabakwerbung.

Andere Länder wie etwa England, Wales, Schottland, Island, Irland, Norwegen (schon seit 2001!) und Australien haben das Verkaufen von Zigaretten ebenfalls so geregelt oder stehen kurz vor der entsprechenden Gesetzgebung.

Ob das “Verstecken” von Zigaretten am Point of Sale allerdings tatsächlich Wirkung zeigt, untersuchte eine ökonometrische Studie, für die Material der Canadian Tobacco Use Monitoring Surveys (CTUMS) verwendet wurde – eine ideale Datenbasis, denn in einigen kanadischen Provinzen wurde in den vergangenen Jahren schon ein ähnliches Verbot für den Handel eingeführt.

Anhand dieser Daten konnte überprüft werden, wie diese konkrete Massnahme sowohl das Rauchverhalten (gemessen an der Zahl der konusumierten Zigaretten) als auch die Absicht, es ganz zu lassen, beinflussen.

Die Ergebnisse sind zwiespältig:

“[…] the current study may be the first of its type, and while the data base used is ideal for confronting the question at hand, we find no systematic support for a significant impact of the bans on participation or quit intentions, and just limited support (among youth) for a reduction in intensity.”

Die Autoren räumen allerdings ein, dass nur die unmittelbare Wirkung des Verbots getestet wurde und somit nicht bekannt ist, wie sich diese Präventionsmassnahme nach einigen Monaten auswirkt. Ihr Fazit lautet daher:

“Much remains to be established in this area.”

Quelle: Ian Irvine, Hai V. Nguyen, RETAIL TOBACCO DISPLAY BANS, Canadian Centre for Health Economics, March 22, 2014